Halbhohe Trekkingschuhe – Überzeugend auf halber Höhe

Schaust Du Dich heute einmal im Internet um, findest Du Tausende von verschiedenen Wanderschuhen, die Dir immer das Blaue vom Himmel versprechen. Es ist also nicht überraschend, wenn Du völlig überfordert bist und nicht weißt, was Du kaufen sollst. So ging es mir auch bei Trekkingschuhen knöchelhoch, denn die Auswahl ist gigantisch. Ich habe aber einmal tief durchgeatmet und die Modelle in Ruhe unter die Lupe genommen. Nun präsentiere ich Dir meine fünf Lieblinge, die überzeugen konnten.

Jack Wolfskin Vojo 3

Ich weiß, dass Jack Wolfskin nicht gerade eine günstige Marke ist, doch dafür sind die halbhohen Trekkingschuhe ein wahrer Traum. Sie sind ein Muss für jeden Wanderer und Natur-Fan, denn in erster Linie haben sie meine Füße wunderbar geschützt. Von spitzen Steinen bis zu feuchten Pfützen, ich kam vollkommen unversehrt wieder nach Hause. Und das sogar noch federleicht, denn die Dämpfung war der Hammer. Selbst nach Stunden habe ich keine Ermüdungserscheinungen festgestellt und ich hätte sicherlich noch fünf Stunden mehr laufen können. Ich muss aber auch das Gore-Tex-Material loben. Es ist atmungsaktiv und schützt dennoch vor allen Wettereinflüssen.

Es fiel mir wirklich schwer, irgendwelche Nachteile bei den Jack Wolfskin Vojo 3 zu finden. Der etwas höhere Preis kann sicherlich als Nachteil ausgelegt werden, doch ich habe ihn gern bezahlt. Was mir aber aufgefallen ist, ist das höhere Gewicht. Im Vergleich zu meinen anderen Favoriten war der Jack Wolfskin Vojo 3 doch ein wenig schwerer. Das kann bei besonders langen oder anstrengenden Wanderungen bestimmt stören, doch ich bin eher der gemütliche Geher, weshalb das für mich kein Problem war.

Salewa Ms Mountain Trainer Mid

Beim Salewa Ms Mountain Trainer Mid bekommst Du genau das, was Du siehst: Einen einfachen Bergschuh, welcher Dich passend unterstützen wird. Die Sohle ist wie gemacht für felsiges Terrain, denn sie ist relativ steif und extrem kantenstabil, sodass Du auch beim Klettern stets einen guten Halt hast. Überraschenderweise ging der Abrollkomfort trotz der harten Sohle nicht verloren. Ich konnte über Stunden laufen, ohne irgendwelche Schmerzen festzustellen. Generell war der Sitz des mittelhohen Trekkingschuhs sehr angenehm. Praktisch: Ich testete die Salewa Ms Mountain Trainer Mid im Hochsommer und hatte erwartet, dass meine Füße schweißgebadet aus dem Schuh kommen, doch das war nicht der Fall. Die Atmungsaktivität ist also top.

Trotz seines hohen Preises hat der Salewa Ms Mountain Trainer Mid leider einige kleine Nachteile. Zunächst ist die Dämpfung nicht optimal. In den Bergen wirst Du das noch nicht spüren, doch spätestens auf Asphalt- und Forstpisten. Mein Tipp: Trage die Trekkingschuhe knöchelhoch nur, wenn Du wirklich Bergtouren planst. Aber auch die Passform hatte einige kleine Knackpunkte. Mir war mein erstes Paar etwas zu eng und ich musste deshalb einen größeren Ersatz bestellen. Für Dich gilt also, direkt eine Nummer größer kaufen.

Adidas Terrex Swift R2 Mid

Ein weiterer mittelhoher Trekkingschuh einer großen Firma ist der adidas Terrex Swift R2 Mid. Auch, wenn adidas eher für Sportschuhe bekannt ist, muss sich der Wanderschuh nicht verstecken. Mir ist sofort der hohe Komfort aufgefallen. Ich musste mich nicht einlaufen, sondern ich fühlte mich direkt wohl. Der Grund war die EVA-Schaumstoff-Zwischensohle, die das Tragegefühl in den Himmel hob.

Dabei empfehle ich das Modell vor allem für hügeliges Terrain, was auch der Sohle aus Continental-Gummi zu verdanken ist. Selbst auf feuchten Untergründen erhielt ich einen guten Grip. Auch die Passform hat mich überzeugt. Musste ich vorher immer mit Socken nachhelfen oder eine Nummer größer bestellen, saß der adidas Terrex Swift R2 Mid von Anfang an einfach gut. Abgerundet werden die vielen Pluspunkte davon, dass das Material komplett wasserdicht ist.

Die Sohle bringt zwar viele Vorteile mit, doch sie hat einen großen Knackpunkt: Sie ist relativ dünn. Beim Laufen wirst Du also allerlei Unebenheiten spüren, was gerade bei spitzen Steinen nicht gerade angenehm ist. Außerdem empfehle ich die Trekkingschuhe knöchelhoch nicht für Personen, die eher breite Füße haben. Zwar ist die Passform sehr gut, doch auf schmale Füße ausgelegt. Breitfüßler sollten lieber zu einem meiner anderen Modelle greifen.

CMP Rigel Mid Shoe Wp

Die Farbauswahl und der Preis haben mich direkt vom CMP Rigel Mid Shoe Wp überzeugt, weshalb er in meinem Warenkorb gelandet ist. Angekommen begeisterte er mich durch seine gute Verarbeitung. Trotz des vergleichbar geringen Preises waren die halbhohen Trekkingschuhe von hoher Qualität und gleichzeitig boten sie eine hervorragende Passform. Ich schlüpfte hinein und musste weder mit Socken noch Einlegesohlen nachhelfen. Beim Laufen fiel mir hingegen der hohe Komfort aus. Ich schwebte förmlich über Stock und Stein, ohne nur einmal auszurutschen. Das war der langlebigen Sohle zu verdanken, denn diese schmiegte sich nicht nur an meinen Fuß, sondern verhinderte auch das Ausrutschen auf nassen Böden.

Wie bereits erwähnt, führte ich meinen Test im Hochsommer durch und schon bald bemerkte ich etwas: Meine Füße begannen zu schwitzen. Mir wurde richtig heiß im Schuh, weshalb ich ihn nicht für die Sommermonate empfehlen kann. Er ist aber umso besser für den Winter geeignet, denn er hält wunderbar warm. Dafür musst Du aber Abstriche bei der Atmungsaktivität machen. Schwitzen Deine Füße also stark, wähle lieber eines meiner anderen Modelle. Auch die Wasserdichtigkeit ist eher bedingt vorhanden. Regen oder Spitzwasser perlen zwar ab, doch willst Du einmal durch einen Fluss laufen, kommst Du mit nassen Füßen wieder heraus. Halte Dich also einfach von Wasser fern.

Salewa Ms Alp Mate Mid Wp

Die halbhohen Trekkingschuhe von Salewa müssen sich nicht vor bekannten Marken verstecken, denn der Schuh begeisterte mich auf Anhieb. Ich kann ihn Dir für lange Wandertouren im Sommer empfehlen, denn das Gore-Tex-Material bietet eine hohe Atmungsaktivität. Selbst nach Stunden stand ich nicht in einer Schweißpfütze. Außerdem ist der Schuh überraschend leicht, ohne an Qualität einzubüßen.

Nach einigen Stunden mit dem Salewa Ms Alp Mate Mid Wp bemerkten ich ihn kaum mehr am Fuß und fühlte mich aufgrund der Vibram-Sohle einfach wohl. Generell ist die Sohle ein Highlight der Trekkingschuhe knöchelhoch, denn sie ist sehr flexibel und nicht so steif, wie vergleichbare Vertreter. Dennoch bringt sie eine gute Kantenstabilität mit. Mein letzter Höhepunkt ist der Schaft. Er ist zwar relativ hoch, dafür aber auch weich gepolstert. Er liegt direkt am Knöchel an und bot mir eine gute Unterstützung.

Mir ist aber schon vor dem Kauf ein kleiner Nachteil aufgefallen: Den Salewa Ms Alp Mate Mid Wp gibt es leider nur in zwei Farben. Suchst Du also nach einem individuellen Modell mit dem gewissen Etwas, bist Du hier vielleicht falsch. Auch der hohe Preis schmerzte mich doch ein wenig. Ansonsten sind die halbhohen Trekkingschuhe nichts für Dich, wenn Du besonders viel Unterstützung brauchst. Dafür sind die Modelle einfach etwas zu weich. Auch der seitliche Halt hat mich ein wenig enttäuscht, denn jener ist kaum vorhanden. Von daher empfehle ich Dir, wenn Du eine umfangreiche Unterstützung benötigst, lieber einen meiner anderen Modelle.

Was musst Du beim Kauf von halbhohen Trekkingschuhen beachten?

Wanderschuh ist gleich Wanderschuh? Auf keinen Fall, denn greifst Du einfach zu, könntest Du am Ende bitterlich enttäuscht werden. Mein erster Tipp ist, dass Du Dir den Schuh vor der Anprobe genau anschaust. Schon jetzt kannst Du erkennen, ob er eine hohe Qualität mitbringt oder nicht. Gerade lose Nähte, Kratzer oder andere Abnutzungserscheinungen sind ein Tabu.

Sehen die halbhohen Trekkingschuhe soweit gut aus, kannst Du sie anprobieren. Dabei solltest Du die Trekkingschuhe knöchelhoch in drei Positionen testen: Sitzend, Stehend und Gehend. Es wird Dich überraschen, wie unterschiedlich sich der Schuh anfühlen kann. Von daher erst einmal im Sitzen den Fuß kreisen lassen und schauen, ob irgendwas stört. Danach stehst Du auf und prüfst, ob Dein Körpergewicht gut ausgeglichen und ob ein Punkt des Fußes besonders belastet wird. Erst danach gehst Du mit den Schuhen und prüfst das Abrollverhalten, wie gut sich der Schuh Deinem Gangstil anpasst und ob er gut abdämpft.

Hast Du all das geprüft und die halbhohen Trekkingschuhe gefallen Dir noch immer, kannst Du den Härtetest machen: Es geht hinaus in die Natur. Mein Tipp: Prüfe den Schuh auch in Situationen, die für Dich vielleicht nicht alltäglich sind. Zum Beispiel ein Gang durch den Fluss, ein kurzer Sprint oder auch das Besteigen von Felsen. So kannst Du den Schuh deutlich vielfältiger kennenlernen und schneller erkennen, ob er Dir gefällt oder nicht.

Spielt die Schafthöhe tatsächlich eine Rolle?

Halbhohe Trekkingschuhe besitzen einen kürzeren Schaft, doch bringt er wirklich was? Das kommt ganz darauf an, was Du mit den Schuhen machen möchtest. Ich empfehle Dir Trekkingschuhe mit halbhohem Schaft, wenn Du Dir mehr Beweglichkeit wünschst. Gerade bei Kletterpassagen ist es wichtig, dass Du Dich gut bewegen kannst. Das ist mit einem hohen Schaft meist nicht möglich, denn er ist zu steif und schränkt somit Deine Bewegungsfähigkeit ein.

Das Fazit zu halbhohen Trekkingschuhen

Halbhohe Trekkingschuhe bieten Dir viel Bewegungsfreiheit und erlauben einen flexiblen Gang, doch für welchen Schuh sollst Du Dich entscheiden. Keine Angst, ich bin schon zur Stelle. Ich habe mich für Dich mit den verschiedensten Modellen herumgeschlagen und fünf Favoriten gefunden, die zwar nicht perfekt sind, doch die Nachteile sind meist so klein, dass Du sie einfach ignorieren kannst. Ich lege sie Dir also ans Herz, wenn Du mit einem halbhohen Schaft durchstarten willst.

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